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Die neue Ecovip-Campingbusreihe von Laika will mit gehobenem Ausstattungsniveau punkten. Ob es sich lohnt, dafür etwas mehr Geld auszugeben?
Mit den Kosmo Camper Vans hatte Laika Anfang 2019 nach langer Abstinenz wieder eine Campingbus-Reihe präsentiert. Zum aktuellen Modelljahr legt die italienische Marke überraschend noch eine zweite, höher angesiedelte Serie nach, die sich in die Traditionsbaureihe Ecovip einsortiert. Die drei Modelle basieren ebenfalls auf dem Fiat Ducato, haben ähnliche Grundrisse und kosten rund 5.500 Euro mehr.
Der boomende Sektor der Campingbusse mit Bad diversifiziert sich immer mehr. Und dabei wächst offenkundig auch der Anteil der Käufer, die zwar die Kompaktheit des Kastenwagens suchen, für mehr Stil und Komfort aber durchaus etwas mehr ausgeben würden.
Darauf zielen die neuen Laika-Camper ab. So hat der Käufer, wie bei den Ecovip Teil- und Vollintegrierten, etwa die Wahl zwischen zwei Möbeldekoren und diversen Polsterbezügen. Auch das Möbeldesign verströmt viel Charme mit den cremeweißen Hängeschränken samt Ambientelicht, die über dem Cockpit elegant auslaufen.
Der Dachstaukasten fehlt zugunsten des Raumeindrucks. Zwei Panorama-Dachfenster – über Fahrerhaus und Sitzgruppe – verstärken die Luftigkeit im Innenraum noch, gehören jedoch zur Sonderausstattung.
Genau wie die Sitzbank mit Relax-Position, die sich durch Vorziehen der Sitzfläche und Neigen der Lehne in Lümmelstellung bringen lässt. Vorher klappt man den fußlosen Tisch einfach an die Wand – praktische Sache, ebenfalls, dass man die Tischplatte halbieren kann. Selbst ausgeklappt sorgt die Wandstütze des Tischs noch für genügend Stabilität. Das gilt in senkrechter, aber nicht in waagerechter Richtung – die Befestigung an dem angenehm mit schaumkaschiertem Stoff bezogenen Wandformteil gibt zu wenig Halt.
Verschiedene Lichtquellen erhellen das Wohnzimmer am Abend ganz nach Geschmack und Tätigkeit. Das Licht lässt sich beispielsweise dämpfen beim Verfolgen des TV-Programms auf dem Bildschirm über der Rückbank.
Die kompakte Küchenzeile an der Schiebetür überzeugt mit drei großen Schubladen, die von Auszügen mit Softclose-Funktion getragen werden. Elegant und praktisch sind die Verschlüsse, die verschlossen plan mit der Front abschließen, per Druck öffnen und dann als handlicher Griff dienen – "form follows function" in Perfektion.
Weniger Jubel erntet – wie so oft bei diesen Modellen – das Arbeitsflächenangebot. Gemüse muss man entweder auf der zweiteiligen Glasabdeckung von Kocher und Spüle schnippeln oder auf dem Tisch. Die klappbare Verlängerungsplatte am Einstieg ist dafür zu klein.
Im Anschluss an die Küche folgt als raumhohes Möbel die Kombination aus Kühl- und Kleiderschrank. Die griffgünstige obere Position darf das 84-Liter-Kompressorgerät einnehmen. Den Zugriff auf die Kleidung erleichtert dafür eine ausziehbare Kleiderstange. Wählt man den optionalen 138-Liter-Kühlschrank, fällt das Hängeabteil darunter allerdings entsprechend niedriger aus.
Neben den beiden Hängeschränken über der Sitzgruppe finden sich im Heckschlafzimmer noch sechs weitere Exemplare, sodass für Klamotten & Co. genügend Fächer verfügbar sind. Sperriges reist wie üblich unter dem Bett im Heckstauraum mit. Im Detail zeigt sich bei der Ausstattung und Funktion, dass bei der Entwicklung Praktiker am Werk waren. Der zweiteilige, herausnehmbare doppelte Ladeboden (Option) macht das Bestücken mit Campingmöbeln und anderem Gepäck ohne umständliche Stapelei möglich.
Nützlich ist auch das Schottbrett im Gang mit integrierter Tür, das sich auch ganz entfernen lässt, etwa um Fahrräder innen zu transportieren. Matratzenteile und Bettrost räumt man dafür ganz easy zur Seite und auch vier Zurrösen zur Ladungssicherung sind vorhanden, nebst einem Fach mit Schiebetür für Kleingepäck oder Zubehör.
Ein ausziehbarer Tritt erleichtert den Einstieg ins Querbett, das sich mit Matratzenmaßen von 1,80 mal 1,34 Meter nicht eben üppig zeigt. Rechts, auf der Kopfseite, gibt es zwar noch ein Zusatzpolster, das die Breite formal auf 1,51 Meter streckt, aber mit nur 48 Zentimeter Länge wenig bringt.
Großgewachsene würden auch lieber auf den zwar eleganten, aber vier bis fünf Zentimeter Liegelänge kostenden Stoffspiegel an der Wand verzichten und eventuell auch auf das Fenster am Fußende – schließlich gibt es auch noch zwei Heck- und ein Dachfenster. Ansonsten zeigen sich Matratze und Unterbau sehr bequem, Leselampen und USB-Buchsen sind vorhanden, offene Ablagen wären eine gute Ergänzung.
Links vor dem Bett steht das Bad, das mit großem Waschbecken und reichlich Spiegelfläche Eindruck macht. Der Spiegel ist zweigeteilt und der obere Teil etwas geneigt montiert, was allerdings dazu führt, dass erwachsene Personen zweimal ihren Bauchnabel sehen – nicht aber das Gesicht.
Schwenkt man die Waschtischwand zur Seite, öffnet sich eine großzügige Duschkabine. Kurios: Durch eine Abdeckung spritzwassergeschützt, kommt hier ein Außenfenster zum Vorschein, das immerhin zum Lüften nach dem Duschen oder als Durchreiche für den Brauseschlauch dient und damit eine Außendusche ermöglicht.
Bordtechnik und Aufbau sind hochwertig bestückt, etwa mit Alurahmenfenstern und aufwendiger Isolierung aus XPS und Kunstfasermatten. Selbst Schiebe- und Hecktüren sind sorgfältig gedämmt, aber nur wenn das praktisch unverzichtbare, 5.950 Euro teure Inklusive-Paket mit an Bord ist. Zusammen mit dem Chassispaket und dem Skyview-Dachfenster liegt der realistische Startpreis dann bei rund 65.000 Euro.
Aufbau: Stahlblechkarosserie mit Blechhochdach, Innenverkleidung m. schaumkaschierten Textilbezügen, Isoliermaterial Wand/Dach/Boden Kunstfaser/Kunstfaser + XPS/XPS, Isolierstärke 20/20 + k.A./k.A. mm, kein Doppelboden, 6 Kunststoff-Isolierfenster mit Alurahmen, 3 Dachfenster, 1 Dachhaube.
Ausbau: Möbel aus Sperrholz, Sitzbank mit 2 Dreipunktgurten und Isofix, Heckbett 1800 x 1340–1510 mm, Sanitärraum mit Kassettentoilette und integrierter Dusche, Küche mit Zweiflammkocher und Kompressorkühlschrank, 84 L.
Bordtechnik: Diesel-Gebläseheizung/Boiler Truma Combi 6D, Frischwassertank 100 (20) L, Abwassertank 90 L, Bordbatterie 95 Ah, Gasflaschen 2 x 11 kg.
Basisfahrzeug: Fiat Ducato, Kastenwagen L3H2, Vorderradantrieb, Vier- zylinder-Turbodiesel, Hubraum 2.287 cm3, Leistung 103 kW/ 140 PS, Sechsgang-Schaltgetriebe.
Maße und Gewichte: Länge x Breite x Höhe 5.998 x 2.050 x 2.700 mm, Radstand 4.035 mm, zulässiges Gesamtgewicht 3.500 kg.
Preise: Grundpreis 56.083 Euro, Chassis-Paket (el. Spiegel, Lenkrad mit Radiobedientasten, Radiovorbereitung, DAB-Antenne, Traction-Plus) 1.075 Euro, Inklusiv-Paket (el. Trittstufe, Fliegentür, FH-Verdunkelung, doppelter Ladeboden, Ver- zurrsystem, Abwassertank isol. u. beheizt, stoffverkleidete Decke, Schiebe-/Hecktüren gedämmt, linkes Bett-/Bad- fenster, dimmbares Licht, 4 x USB, Midi-Heki, Klappbrett Küche, Holzrost Dusche, Relax-Sitzbank u.a.) 5.950 Euro, 180-PS-Motor 4.100 Euro, Maxi-Fahrwerk 1.466 Euro, Automatikgetr. 3.422 Euro, Aufstelldach 4.000 Euro, 138-l- Kühlschrank 1.399 Euro, Skyview-Dachfenster 1.577 Euro.
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