Kaufberatung Gepäcksysteme für Naked Bikes und Sportler | MOTORRADonline.de

2022-12-21 16:12:12 By : Mr. Jason Chen

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Wer heute mit Naked Bike oder Supersportler verreisen will, findet auch Gepäcklösungen für große Touren. Wir probieren 6 Gepäck-Sets am Beispiel der BMW S 1000 RR aus.

Natürlich gibt es Motorräder, die bereits ab Werk oder über eine Vielzahl an Zubehörlösungen gepäcktechnisch in der Jumbo-Klasse rangieren. Auf der Strecke bleiben meist die Piloten von Naked Bikes oder Supersportlern, die im Regelfall ihre Siebensachen selbst schultern müssen. Und nach der Urlaubstour reif für die Rückenschule sind. Gibt es auch andere Lösungen? Am Beispiel einer BMW S 1000 RR haben wir ausgelotet, was geht. Das Gute an dieser Kaufberatung: Mit Ausnahme des BMW-Sets lassen sich nahezu alle Anbaulösungen bei vielen ähnlich gestrickten Bikes aus dem Superbike- oder Naked Bike-Lager anpassen. Die genau fürs eigene Bike konfigurierten Anbausets sind für eine Vielzahl an ­Typen, auch aus älteren Baujahren, verfügbar. Muss doch noch etwas zu Hause bleiben? Ja, in dem Fall der Beifahrer.

Montage: Für das patente C-Bow-System sowie die Sportrack-Platte auf dem Sozius ist vergleichsweise viel Vorarbeit nötig. Doch der Aufwand lohnt, denn im Anschluss hängt die schlanke Royster-Serie von Hepco formschlüssig und bei allen Tempo- und Schräglagen ultra­stabil am Motorrad. Gleiches gilt für den Lock-it-Schnellverschluss am Tank – etwas mehr Arbeit bei der Grundmontage, dann aber ist das Anbringen und Abnehmen des Gepäcks eine Sache von Sekunden. Packen: Per Reißverschluss lassen sich die Seitentaschen komplett öffnen, das erleichtert das Befüllen mit (und auch Suchen von) Gepäckstücken ungemein. Pfiffig obendrein die beiden von außen zugänglichen, seitlich eingepassten Einstecktaschen. Auch der Rearbag auf dem ­Sozius ist dank riesengroß öffnendem Deckel schnell befüllt. Alle Taschen sind innen mit wasserdichtem Inlay plus Rollverschluss ausgeschlagen, praktischer geht’s nicht. Organizerfächer in Rear- und Tankbag erleichtern das akkurate Wegsortieren von Kleinutensilien, die schnell zur Hand sein sollen.

Alltag: Die Schnellverschluss-Lösung von Hepco ist pfiffig und ausgefeilt. Mit einem Handgriff hat man Softkoffer, Hecktasche oder Tankrucksack am Zielort in der Hand oder wieder bombenfest am Motorrad verankert. In Sachen Verarbeitung und Finish geben sich die Teile auch im langen Dauereinsatz keine Blöße. Fazit: Ungepackt mögen der Bananenhalter und die Sportrackplatte das ästhetische Motorrad­auge vielleicht irritieren, doch der Gegenwert ist mehr als überzeugend. Die Royster-Serie beeindruckt mit wertiger, detailgetreuer Ausstattung und viel Praxisnutzen. Hepco ist ein Meis­ter im Einpacken – auch auf unserer Doppel-R. Produkt: Hepco & Becker Royster-Serie in unserem Partnershop*

Montage: Die grundsätzlichen vorbereiteten Arbeiten halten sich hier sehr im Rahmen. Nach der Montage des Aufnahmerings am Tankstutzen und Verzurrung der Adapterplatte mittels Gurten auf dem Soziusplatz sind die wesentlichen Arbeiten erledigt. Packen: Beide Taschen lassen sich über umlaufende Reißverschlüsse komplett öffnen und sind so sehr gut zugänglich zu befüllen. Der XStream-Bag ist mit einem wasserfesten Innensack ausgekleidet, beim kleineren Sport-Touring-Bag dient eine überstreifbare Hülle als Regenschutz.

Alltag: Kleine und große Tasche warten mit praktischen Finessen auf. Organizerfächer, aufsteckbare ­Tablethülle, Brillenschale – die Givi-Lösung ist der perfekte Begleiter für ordentliche Sortierfreaks. Fazit: Viel Stauraum ist es nicht, aber tolles Finish und erstklassige Detaillösungen überzeugen bei Givi. Der Schnellverschluss ist bombastisch gut! Produkt: Givi XStream in unserem Partnershop* und Givi Sport-Touring-Bag in unserem Partnershop*

Montage: Der einmalige Arbeitsaufwand hält sich in wirklich überschaubaren Grenzen und geht leicht von der Hand. Am Heck werden die Edelstahl-Abstandshalter montiert, die sich per Schnellverschluss (Halter bleibt am Fahrzeug) bei Nichtgebrauch auch einfach abnehmen lassen. Laut Montageanleitung sollen die Soziusrasten demontiert werden, es funktioniert aber auch, so wie hier zu sehen, mit. Vorn wird die Quicklock-Kupplung am Tankstutzen verschraubt – fertig! Packen: Die Satteltaschen lassen sich (mit sehr auffälliger Ähnlichkeit zu den Original-BMW-Teilen) nur über die schmale Öffnung im Deckel befüllen, das ist etwas mühsam, vor allem, wenn man im Gepäck auf der Suche nach einem bestimmten Teil ist. Immerhin sind noch zwei von außen zugängliche Einsteckfächer vorhanden. Einfacher geht’s beim komplett zu öffnenden Tankrucksack. Elastische Bänder und Netzfächer helfen, den Inhalt besser zu sortieren und in Ordnung zu halten. Für den wetterfesten Transport gibt es wasserdichte Innenbeutel für die Satteltaschen sowie eine Regenhaube für den Daypack vorn.

Alltag: Das Urlaubshandling ist dank durchdachten Aufbaus sehr easy – mit wenigen Handgriffen hat man vorn wie hinten sein Gepäck gleich zur Hand oder auch wieder bombenfest am Bike verstaut. Fazit: Das Thema "Schnellverschluss" war schon immer die Domäne von SW Motech, das sieht man auch an diesem durchdachten Urlaubsset für Superbiker und Co. Besonders punkten kann der vielfältig erweiterbare Tankrucksack, wahlweise sogar mit Stromversorgung! Produkt: SW-Motech Pro Daypack in unserem Partnershop* und SW-Motech Blaze H-Satteltaschen in unserem Partnershop*

Montage: LOXX nennt sich das Schnellverschlusssystem für diesen Tankrucksack bei Wunderlich und überzeugt ebenfalls in seiner Simplizität. Denn im Prinzip müssen nur drei kleine Kugelköpfe über die Original-Verschraubungen des Tankcovers fixiert werden – fertig. Der Tankrucksack selbst wird dann einfach nur bei Gebrauch eingeknöpft. Abgenommen sind die LOXX-Schrauben nahezu unsichtbar. Packen: Über einen umlaufenden Reißverschluss lässt sich beim Elephant der Deckel komplett öffnen, sodass er sich sehr effizient befüllen lässt. Der große Innenraum ist mit einem wasserdichten Inlay ausgekleidet, welches mit einer Zugkordel verschlossen werden kann, ein Nässeschutz über eine von außen überzustreifende Regenhaube ist also nicht nötig. Verzichtet hat man allerdings auch auf ein paar sinnvoll nutzbare Organizer- oder Einsteckfächer. Alltag: Große Stärke des Elephants ist sein schnelles Handling beim Auf- und Absetzen, verbunden mit einem wirklich ultrastabilen Sitz. ­Dazu trägt auch die rutschhemmende und elastische Bodenplatte bei, die sich zudem genau den Tankkonturen anpasst. Praktische Features sind unter anderem die wasserabweisend gummierten Reißverschlüsse sowie der Kabelkanal, über den zum Beispiel Geräte im Innenraum mit Strom versorgt werden können. Fazit: Gemessen an der Literleistung löst man mit dem Wunderlich-Elephanten ein First-Class-Urlaubsticket. Allerdings punktet der Tankrucksack durch ein hochwertiges Finish und fünf Jahre Garantie. Auch der dezente, superstabile Schnellverschluss ist sein Geld wert.

Montage: Um die Satteltaschen unterzubringen, müssen lediglich zwei unauffällige Abstandshalter am Fahrzeugheck verschraubt werden. Bei Nichtgebrauch können die Bügelstäbe per Schnellverschluss abgenommen werden, am Motorrad bleibt nur die sehr unauffällige Haltebuchse. Ebenso sinnvoll: das Anbringen der (mitgelieferten) selbstklebenden Klarsichtfolie, um Scheuerstellen auf den lackierten Heck-Verkleidungsteilen zu vermeiden. Weitere vorbereitende Maßnahmen: das Anbringen von Druckknöpfen in den Originalverschraubungen auf dem Tankcover, sodass die kleine Tanktasche per Schnellverschluss eingeknöpft werden kann. ­Alles Weitere (Tankrucksack, Hecktasche) wird beim Aufsetzen per Riemen abgespannt. Packen: Besonders bequem ist die über die komplette Breite zu öffnende Hecktasche zu bepacken. Etwas mühseliger gestaltet sich das Befüllen der Satteltaschen über die relativ kleine und schmale Öffnung im Deckel. Tankrucksack und Tanktasche lassen sich ebenfalls schnell und einfach befüllen, wobei das Volumen der Tank­tasche sehr schnell ausgereizt ist. Alltag: Praktischerweise sind alle Gepäckstücke mit wasserdichten Innensäcken ausgestattet, die sich am Zielort oder Zwischenstopp schnell herausnehmen lassen. Der sehr spartanisch ausgelegte Tankrucksack könnte ein paar Features wie zum Beispiel ein kleines Klarsichtfach für Smartphone oder Roadbook vertragen. Fazit: Die originale BMW-Lösung hat einen riesengroßen Vorteil – sie ist exakt auf das Motorrad angepasst und kann sich so rundum stimmig in Szene setzen. Die Riemenbefestigung ist stabil, aber immer wieder umständlich zu händeln – Gepäckprofis sind dank vieler Schnellverschlusslösungen inzwischen sehr viel weiter.

Montage: Streng genommen sind hier keine vorbereitenden Arbeiten notwendig. Montiert wird "on ­demand", also wenn es nötig ist, Gepäck an Bord zu ­verstauen. Wer will, kann die Trägerplatte für die Hecktasche montiert lassen, die ganz einfach über Zurrgurte mit dem Soziuskissen fest verspannt wird. Packen: Klappen auf, Sachen rein und Abfahrt. Hecktasche und Tankrucksack lassen sich komplett öffnen und leicht befüllen. Bis auf zwei aufgesetzte Seitentaschen am Tankrucksack gibt es aber keine weiteren Extra­fächer oder Organizerlösungen. Alltag: Keine Patzer, aber auch keine Highlights. Das Hornig-Set schwächelt nicht, aber der ständige An- und Abbau nervt auf Dauer. Fazit: Regenhauben, die dazugekauft und drübergestülpt werden müssen, Zurrgurte zum Festmachen – das alles will nicht so recht zu einem Hightech-Superbike passen. Auch beim Packen ist man heute weiter.

Beim Packen sollte man Sorgfalt walten lassen und ein paar Grundregeln beachten. Turnschuhe, Unter- und Funktionswäsche, zwei T-Shirts, Jeans, Pulli, Softshell-Jacke, Erste-Hilfe-Set, Ersatz-Motorradhandschuhe, Kettenspray, Werkzeug, Sommerschlafsack, Reiseführer. So schnell hat man zehn Kilogramm zusammengepackt. Und damit das Limit der meisten Packsets erreicht. Denn 20 Liter Volumen heißt beileibe nicht 20 Kilogramm Nutzlast. Ganz im Gegenteil: Pro Satteltasche "erlauben" die meisten Hersteller meist fünf Kilogramm Inhalt, Gleiches gilt für die Hecktasche, so voluminös sie auch ist. Natürlich kann man das überreißen, doch Hebelwirkung und Schwingungen während der Fahrt können einen filigranen Heckrahmen schnell an bzw. über die Belastungsgrenze bringen. Gleiches gilt für das Tempolimit, das meist mit 130 km/h angegeben wird – im Ausland meist leicht einzuhalten.

Beim Packen sollte man sinnig verteilen: Schwere Teile möglichst tief und ganz nach unten in den Satteltaschen verteilen, leichte und raumgreifende Güter wie der Schlafsack können oben in die Hecktasche gestopft werden. Bevor das Gepäck auf Dauer an empfindlichen Lackflächen unschöne Scheuerstellen hinterlässt: Abhilfe schaffen transparente Klebefolien, die zum Teil bereits im Lieferumfang enthalten sind.

Passt, wackelt und hat Luft …? Ein Motto, das man beim Anbringen von Gepäck besser nicht anwenden sollte. "One size fits all" funktioniert hier jedenfalls meistens nicht. Unterwegs-Chef Thorsten Dentges hatte vor Jahren das zweifelhafte Vergnügen, in einem groß angelegten Vergleichstest sogenannte Universal-Packtaschen für die kleine oder große Urlaubstour unter die Lupe zu nehmen. Die Katalogsichtung versprach ein großes Testfeld, das in den Prospekten meist mit ähnlichem Wortlaut beschrieben wurde: "Leicht am Bike anzubringende Satteltaschen (…) optimal gestaltet für die ­Toursport- und Naked Bikes der aktuellen Generation."

14 Packsets trudelten in der Redaktion ein, die sich an typischen Allroundern aus verschiedenen Baujahren (KTM 1190 Adventure, ­Yamaha MT-07 und MT-09, Honda CB 650 F und Fireblade) bewähren sollten. Schnell machte sich Ernüchterung breit. Universal passend war erst mal gar nichts. Die Verzweiflung war schließlich so groß, dass man den gesamten MOTORRAD-Fuhrpark mit über 25 Bikes von 1970 aufwärts rekrutierte, um wenigstens ein paar zufriedenstellende Ergebnisse zu bekommen. Vergeblich, so Dentges Fazit 14-tägiger Mühen: "Glaubt man Katalogtexten, lässt sich universelles Weichgepäck einfach überwerfen, verzurren, und dann kann es losgehen auf große Tour. Die Praxis sieht anders aus, denn mit vielen Motorradtypen harmonieren die jeweils doch sehr speziellen Taschen nicht."

Sechs Anbieter und sechs Lösungen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Vor allem ist für jeden Geschmack und auch Geldbeutel etwas dabei. Wer für den Gelegenheitseinsatz alle paar Jubeljahre was sucht, wird bereits mit dem Hornig-Gepäckset für weniger als 180 Euro zufrieden sein. Einmal benutzt, dann wieder verstaut – reicht doch, gut ist. Auf der anderen Seite begeistern natürlich die clever gemachten "Multikompatibel-Lösungen" wie zum Beispiel Givi mit der pfiffigen Bodenplatte und Schnellverschluss fürs Heck. Oder SW Motech, die inzwischen eine schier unendliche Vielzahl an An- und Ausbaumöglichkeiten für ihr bestens bewährtes Quick-Lock-System anbieten. Wer seinen Supersportler oder sein Naked Bike oft und gern als Fernreiseexpress einsetzt, wird an der Hepco-und-Becker-Gepäckaufbewahrung seine helle Freude haben. Also, Koffer packen und los!

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